Die leise Kunst des Zusammenarbeitens – Co-Leading

Es gibt Formen der Zusammenarbeit, die mehr sind als Arbeit. Ein Tandem, das trägt, ist eine solche Form. Es entsteht dort, wo zwei Menschen nicht nur Aufgaben teilen, sondern eine gemeinsame Bewegung finden.

Manchmal erkennt man ein gutes Tandem nicht an dem, was gesagt wird, sondern an dem, was zwischen den Sätzen passiert: ein kurzes Aufnehmen, ein Weiterführen, ein Zuhören, das tiefer reicht als das Gesagte. Für die Menschen im Raum wird dann etwas spürbar: Leichtigkeit, Klarheit, eine Art von Führung, die sich nicht aufdrängt, sondern einlädt.

Ein gutes Tandem erzeugt einen dritten Raum, in dem mehr möglich wird als allein. Man merkt es an der Stimmung: Teams entspannen sich, Teilnehmende vertrauen, der Rhythmus wird ruhiger, und Lernen fällt leichter. Manchmal sagen sie:„Sie ergänzen sich.“ Doch was sie meinen, ist: „Ich fühle mich gehalten.“

In solcher Tiefe liegt auch eine mögliche Gefahr der Verletzlichkeit. 
Tandems, die wirklich tragen, verändern nicht nur die Arbeit. Sie verändern die Menschen, die sie erleben. Und manchmal sogar jene, die sie geführt haben.